Gedicht Handgepäck von Gera

Handgepäck Gera

Der Track Handgepäck Gera aus dem Jahr 2012. Stadtführung als Audioversion. Von Lusan nach Bieblach. Plattenbau und Zeitgeschehen.
Viel geändert hat sich seit dem Song meiner Meinung nach nicht wirklich. Es wird definitiv Zeit hier mal etwas neues zu vertonen.

Strophe 1

»Das hier ist Gera und bestimmt keine Großstadt,
ich kenne die Probleme, wenn einer kein Moos hat.
Hier gibt’s auch Probleme und mal Streit,
doch die Sorgen der Großstadt, die scheinen so weit.

Falsch! Hier hat keiner mehr Zeit
und die halbe Stadt ist nur noch im Fight.
Was einst so tight ist jetzt entzweit,
durch diese Straßen gebe ich dir Geleit.

Wieder zum Kampf, diese Stadt ist gesplitted.
Bereise die Boroughs doch vorher zieh dein Ticket
Die Linie 3 führt dich von Lusan nach Bieblach,
vorbei an Graffitis und Leuten in Zwietracht.

Ich kenne jedes Gebäude, die Straßen und die Ecken,
doch bei meiner Heimkehr vermiss ich die 3 Essen.
Entscheidend für Gera war einst die Industrie,
so verlassen wie heute war die City noch nie.«

Hookline Handgepäck

»Meine Roots, meine Heimat, diese Stadt im starken Wandel.
Mein Leben, meine Familie, nur das bewegt mein Handeln.
An machen Tagen muss ich raus, da muss ich weg,
nur mit meinen Texten und dem Mic als Handgepäck.«

Zweiter Teil

»Die Linie 1 führt dich von Zwötzen nach U-Haus und zurück.
Dazwischen liegt die Innenstadt und ein ganz altes Stück.
Der Stadtmauer vermutlich um 14 hundert erbaut,
keine Ahnung, ob diese Info wirklich haut.

Dann der große Brand vom Jahre 1686,
das hab ich recherchiert, diese Sache ist faktisch.
Doch wieder zurück, wieder ins jetzt,
es scheint als hätten wir hier kein Gesetz,
denn die Dealer der Zonen arbeiten mit Tricks,
das Gras hier wird schon gestreckt mit Brix.

So viele Leute auf Trips und gepushed wird Crystal,
so nah am Ostblock dran muss man das wissen.
Unsere Straßen nicht gefährlich wie es manche schildern,
da sieht man härteren Scheiß in Pompeji auf Bilden.
Aber bei einem sei dir sicher, dass man dich auch ersticht.
Auf der Straße halt die Fresse und mehr nicht.«

Anstatt der Wiederholung des Refrain hier das Video

Letzter Abschnitt

»Geprägt ist diese Gegend durch Falschheit und Platte,
wie ich es hasse, wenn der DJ mich cuttet.
Vielleicht hab ich das Problem eines jeden Dichter,
wenn man meint, diese Worte wären nichts wert.

Abends laufe ich mit dem Beat im Ohr leise durch die Gegend,
sehe Licht in den Wohnungen und höre die Leute reden.
Versuch mich wieder zu sammeln und Ruhe zu finden,
beobachte die Werte der Welt dabei langsam verschwinden.

Erinnere mich wie die Friedensfahrer durch Gera huschten,
heute eine Minderheit noch Frieden hat, die meisten kuschen.
Ich treffe Entscheidungen nur ein kleiner Schritt für mich,
die großen Dinge jedoch entscheide ich nicht mit.
Das bedeutet aber nicht, dass ich alles passiv betrachte,
zu Hause sitze und mir keine Gedanken mehr mache.

Opposition zu zeigen, heißt Feindschaft zu meiden,
Ziele zu finden und den Weg gemeinsam beschreiten.«

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