Texte aus der Schreibstube. Direkt und authentisch. Vor über einem Jahr habe ich mein erstes Buch veröffentlicht. Der Titel: Onlinehandel – Von Goldgräbern und Sparfüchsen. Seit dem Jahr 1999 schreibe ich Gedichte. Ich texte Zeilen zusammen. Versuche, einen Kontext herzustellen – würde mich aber niemals als Content-Creator bezeichnen.
In diesem Jahr wollte ich 25 Jahre MC Monsterblunt feiern. Ich hole das 2025 nach. Das klingt einfach besser. Runder und vielleicht bin ich dann auch wieder gesunder? An manchen Tagen bereue ich meine YOLO Einstellung von früher. Ja, wir leben nur einmal. Vergesst nicht:
»Das Leben an sich ist wie ein schneller Flügelschlag und was ich hinterlasse, ist, was ich mich meist frag.«
Aber was ist, wenn ich nicht genügend Zeit besitze, um etwas zu hinterlassen, was auch einen Sinn ergibt? Mit fällt an dieser Stelle eine schöne Zeile aus den Film Forest Gump ein:
»Ich weiß nicht, ob jeder von uns sein Schicksal hat oder nur zufällig dahin treibt wie ein Blatt im Wind. Aber ich denke, es stimmt vielleicht beides.«
Auf solchen Sätzen gehe ich einfach fest. Schicksal oder Reinkarnation. Wörter, welche zum Teil als absurd hingestellt werden. Dieser Beitrag wird wieder einmal meine SEO-Score verschlechtern. Hey! Dann ist das eben so. Das was ich mache hat weder Hand noch Fuß. Es ist mehr so geistiger Natur.
Der Freigeist in der Schreibstube
Ihr werdet nicht viele Pressemeldungen von mir finden. Eventuell über meine Aussagen gegenüber der Zeitung als Marktleiter oder als Autor. Dabei wird auch von einem Unruhegeist gesprochen. Synonyme hierfür sind Wirbelwind oder, wie meine Oma mich immer nannte Zappelphilipp. Dabei heiße ich aber Stefan. Ich sitze gerade in meiner kleinen Schreibstube. Von Hand – aber auch mit Hilfe – selbst gebaut. Mir liegt mehr das Schreiben als Gipskartonplatten an Profile mit entsprechenden Schrauben und einer Dämmung anzubringen.
Ich bin ein Freigeist in einer Schreibstube. Ein Zimmer mit vier Wänden und einer Decke. Hin und wieder verliere ich den Boden unter meinen Füßen. Das liegt eher an unserer Welt, als dass ich abgehoben bin. Auf der Arbeit lese ich mir stets das Feedback meiner Schüler durch und reflektiere es.
Selbstreflexion in der Schreibstube
Soeben habe ich mir nochmals mein Hörspiel reingezogen. Erstes Kapitel ab Minute Zehn. An etwas Selbstreflexion fehlt es so einigen. Ein anderer Schüler wies mich darauf hin, dass einige meine Art als Arrogant auffassen könnten. Kurz daraufhin las ich eine sehr negative Bewertung zu meiner Person. Da war ich etwas »be pissed.«
Mir fehle es an Struktur und ich würde sprunghaft sein. Das ist ein Freigeist einfach. In der Schreibstube erst recht. Ich sage zwar Schüler, aber bin doch kein Lehrer und die Curricula, welche ich vermitteln soll werden mit vorgelegt. Damit muss ich dann versuchen meinen »Unterricht« zu gestallten und soll auch lt. Ausbildungsordnung zum Ausbildungsberuf auch noch integrativ zu vermittelnde Kenntnisse berücksichtigen.
Ich muss mir dann immer sagen. So eloquent meine Fehler auch aufgeführt werden, umso weniger Respekt wird mir für die Leistung entgegengebracht. Unter dem Link findet Ihr im übrigen meine Definition von Respekt. Insofern einige das Privileg haben keine Analphabeten zu sein nutzen diese Ihre Worte jedoch ohne jegliche Gedanken. Ich korrigiere mich. Mit Ihrer eigenen Überzeugung ohne eigene Werte zu vertreten.
Anonym im Internet
Das Feedback, welches ich erhalte, ist immer ohne Namen. Anonym im Internet Kommentare zu hinterlassen, ist dasselbe. Oder Kommentare zu hinterlassen, welchen es schlichtweg an Verstand fehlt. Und ich bleibe bei meinen Werten. Meinungsfreiheit ist das eine – aber auch diese hat Grenzen. Und wie Albert Einstein einst sagte:
»Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.«
Andere hingegen schreiben sehr eloquent und zumeist ohne auch nur einen Hauch an Empathie zu besitzen. Es freut mich, dass einige nicht auf den Kopf gefallen sind. Dann aber auf Ihr Herz. Auch nicht so schön. Irgendwo dazwischen liegt dann Menschlichkeit. Etwas Verständnis und etwas Herzlichkeit.
Spotlight an
Hin und wieder mag ich arrogant wirken. Mit den Jahren lerne ich aber, dass es mir zunehmend egal wird, wie ich auf andere wirke. Ich ertappe mich hin und wieder dabei mich vor anderen rechtfertigen zu wollen. Ich sollte häufiger in mein eigenes Buch schauen…
»Wie sehe ich aus? Wie muss ich auf andere wirken?
Muss ich etwas bewirken? Mir fällt ein Text ein:
Das Schreiben eines Menschen ist für mich wie ein Spiegel,
der eine verfasst Texte aggressiv und der andere verriegelt.
Wie lange ist es her das man echte Gedichte schrieb,
ich weiß es nicht mehr Sie werden vernichtet im Krieg.
Kein Krieg den Ihr kennt, dieser hat erst begonnen,
451 Seiten, die euch zeigen, niemand hat je gewonnen.«
Und damit habe ich meine Gedanken damals, wie heute, in Form von Reimen zu Blatt gebracht. Über 10 Jahre nach diesem Text muss ich zumindest für mich festhalten, dass die Aggressionen im Internet zunehmen. Wir haben verschiedene Kriege in unserer Welt. Länder, welche Krieg führen und Menschen, welche untereinander Krieg führen. Glaubenskriege, politische Kriege, wir haben Cyber-Attacken, psychologische Kriegsführung und führen Krieg gegen die Sprache.
Wir stumpfen mehr und mehr ab. Unser Mitgefühl beschränkt sich auf uns selbst. Wir suchen den Konflikt. Am Ende stellen wir dann alle fest, dass wir einen falschen Weg eingeschlagen haben. Dann der Versuch, die Zeit wieder zurückzudrehen. Und der Punkt, an welchem es kein Zurück mehr gab…
Freigeist in der Schreibstube am 10.06.2024
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